Ashtanga Yoga ist eine kraftvolle und dynamische Form des Yoga, die eine festgelegte Abfolge von Haltungen (Asanas) und Atemkontrolle (Ujjayi-Atmung) betont. Diese Yoga-Praxis wurde von Sri K. Pattabhi Jois entwickelt und wird oft als „Ashtanga Vinyasa Yoga“ bezeichnet. Der Begriff „Ashtanga“ bedeutet „acht Glieder“ im Sanskrit, und diese Praxis basiert auf den Lehren des klassischen Yoga von Patanjali.

Hier sind einige Schlüsselmerkmale von Ashtanga Yoga:

  1. Feste Abfolge von Haltungen: Ashtanga Yoga folgt einer genau festgelegten Sequenz von Haltungen, die in drei Hauptserien unterteilt sind: die Primärserie (Yoga Chikitsa), die Zwischen- oder Zweitserie (Nadi Shodhana), und die fortgeschrittene Serie (Sthira Bhaga). Jede Serie besteht aus einer spezifischen Abfolge von Asanas, die aufeinander aufbauen.
  2. Vinyasa und Atmung: Ashtanga Yoga betont die Synchronisation von Atem und Bewegung, ähnlich wie Vinyasa Yoga. Die spezifische Atemtechnik, die in Ashtanga verwendet wird, wird als Ujjayi-Atmung bezeichnet. Diese kontrollierte und hörbare Atmung hilft, Wärme im Körper zu erzeugen, fördert die Konzentration und unterstützt die fließende Bewegung von einer Pose zur nächsten.
  3. Bandhas und Drishti: Ashtanga Yoga integriert auch Bandhas (Energieverschlüsse) und Drishti (Fokus des Blicks) in die Praxis. Bandhas sind Muskelkontraktionen, die den Energiefluss im Körper leiten, während Drishti die Aufmerksamkeit und Konzentration fördert.
  4. Regelmäßige Praxis: Die Ashtanga-Praxis wird idealerweise regelmäßig und in der gleichen Abfolge durchgeführt. Es wird empfohlen, die Praxis sechs Tage pro Woche durchzuführen, wobei an Mondtagen (Neumond- und Vollmondtagen) pausiert wird.
  5. Selbstpraxis mit Lehrerunterstützung: Ashtanga Yoga wird oft als „Mysore-Style“ praktiziert. Dies bedeutet, dass die Studierenden ihre eigene Praxis in ihrem eigenen Tempo durchführen, während der Lehrer individuelle Anweisungen und Unterstützung gibt. Dies fördert eine individuelle und auf die Bedürfnisse des Praktizierenden zugeschnittene Praxis.
  6. Körperliche Herausforderung: Ashtanga Yoga ist bekannt für seine körperliche Anstrengung. Die Sequenzen erfordern Kraft, Ausdauer und Flexibilität. Die regelmäßige Praxis soll nicht nur körperliche Gesundheit fördern, sondern auch den Geist klären und stärken.

Ashtanga Yoga ist für Menschen geeignet, die nach einer strukturierten und anspruchsvollen Praxis suchen. Es erfordert Engagement und Hingabe, da die Studierenden dazu ermutigt werden, ihre Praxis im Laufe der Zeit zu vertiefen. Es ist jedoch wichtig, dass die Praxis entsprechend den individuellen Fähigkeiten und Bedürfnissen angepasst wird, insbesondere für Anfänger.